Am 22. August 1855 gründete sich (im Zuge der Weltausstellung) in Paris der CVJM-Weltbund. Er beschloss die Pariser Basis, die bis heute Grundlage der CVJM in aller Welt ist. Der Wortlaut der Pariser Basis (in Deutsch):
„Die Christlichen Vereine Jungen Männer haben den Zweck, solche jungen Männer miteinander zu verbinden, welche Jesus Christus nach der heiligen Schrift als Ihren Gott und Heiland anerkennen, in Ihrem Glauben und Leben seine Jünger sein und gemeinsam danach trachten wollen, das Reich ihres Meisters unter jungen Männern auszubreiten.“
In Kassel beschloss der CVJM-Gesamtverband folgende Zusatzerklärung (andere Länder in ähnlicher Form):
„Die CVJM sind als eine Vereinigung junger Männer entstanden. Heute steht die Mitgliedschaft allen offen: Männer und Frauen, Jungen und Mädchen aus allen Völkern, Konfessionen und sozialen Schichten bilden die weltweite Gemeinschaft im CVJM. Die Pariser Basis gilt heute im CVJM-Gesamtverband Deutschland e.V. für die Arbeit mit allen jungen Menschen.“
Der Weltbund wurde von 99 Personen aus 9 Ländern gegründet. Auch aus Deutschland waren 4 Vertreter dabei. In Deutschland gab es noch keine CVJM, aber „Jünglingsvereine“, aus denen später CVJM wurden. Der erste Anstoß zu dem internationalen Treffen kam aus einem kleinen CVJM in Nordfrankreich. Henri Dunant, der später das Rote Kreuz gründete, setzte sich stark dafür ein, dass das Treffen zustande kam. Der Satz, den wir heute als „Pariser Basis“ bezeichnen, wurde von dem 22-jährigen Jurastudenten Frédéric Monnier aus Straßburg formuliert, der auf die Statuen des Pariser Vereins zurückgriff.
Nach Abnahme der oben zitierten grundlegenden Bestimmung beschloss die Konferenz weiter:
„Keine an sich noch so wichtigen Meinungsverschiedenheiten über Angelegenheiten, die diesem Zweck fremd sind, sollten die Eintracht brüderlicher Beziehungen unter den nationalen Mitgliedsverbänden des Weltbundes stören.“
Der CVJM-Weltbund war eine der ersten ökumenischen internationalen und interkonfessionellen Einrichtungen und zog weitere internationale Vereinigungen und ökumenische Zusammenarbeit nach sich. Die Pariser Basis wurde bei der 100-Jahr-Feier 1955 sowie erneut bei der 125-Jahr-Feier 1980 kritisch überprüft und bestätigt. Es hat sich herausgestellt, dass die Pariser nicht zuwenig sagt, um den Zentrum des Glaubens zu beschreiben und nicht zuviel vorschreibt, so dass keine Gruppierungen ausgeschlossen werden. Zahlreiche Organisationen, etwa der Ökumenische Rat der Kirchen, haben die Pariser Basis wörtlich oder in ähnlicher Form übernommen.
1823 | Der Missions-Jüngling-Verein Barmen-Gemarke wird gegründet. Der erste Verein in Deutschland, aus dem später ein CVJM entsteht. | |||
1832 | Erweckungsversammlungen in Eiserfeld werden von Gosenbachern besucht. | |||
1844 | George Williams und weitere junge Männer gründen in London die "Young Men's Christian Association" (YMCA). | |||
1848 | Die Vereine Elberfeld, Barmen, Ronsdorf, Düsseldorf, Schwelm, Mülheim/Ruhr, Ruhrort, Cronenberg und Remscheid schließen sich zum "Rheinisch-Westphälischen Jünglingsbund" zusammen, heute CVJM Westbund. | |||
1851 | Auf der 1. Weltausstellung in London nutzt der YMCA die Gelegenheit, um Kontakte in alle Welt zu knüpfen. Ein Jahr später gab es bereits in den USA, in Australien, Indien, Frankreich und der Schweiz CVJM-Gruppen. | |||
1853 | Gründung des Vereins für Reisepredigt in Gosenbach (später entsteht hieraus die ev. Gemeinschaft). | |||
1855 | Auf der Weltausstellung "EXPO" 1855 in Paris, trafen sich schon Vertreter aus aller Welt zu einem ersten internationalen Treffen. Sie gründeten den Weltbund der YMCA und verabschiedeten eine gemeinsame Grundlage ihrer Arbeit, die "Pariser Basis". | |||
1864 | In Elberfeld entsteht die erste "Knabenabteilung", aus denen später die Jungscharen hervorgehen. | |||
1870 | Beginn der Sonntagsschularbeit in Gosenbach. | |||
1876 | Gründung des heutigen CVJM-Kreisverbandes Siegerland. | |||
1881 | Gründung des Männer- und Jünglingvereins (später CVJM) in Gosenbach. | |||
1881 | Gründung des Männerchores. | |||
1882 | In Detmold fand 1882 eine erste große Zusammenkunft der deutschen Jünglingsbünde statt. Daraus entwickelte sich der heutige CVJM-Gesamtverband Deutschland. | |||
1882 | Mit der Gründung des CVJM Berlin taucht erstmals die Abkürzung CVJM (damals noch "Christlicher Verein Junger Männer") in Deutschland auf. | |||
1885 | Gründung des gemischten Chores in Gosenbach. | |||
1897 | Gründung des Posaunenchores in Gosenbach. | |||
1897 | Bildung der Kirchengemeinde Niederschelden mit den Ortsteilen Niederschelden, Niederschelderhütte und Gosenbach. | |||
1915 | Gründung des Jungfrauenvereins in Gosenbach. | |||
1922 | Beginn der "Eichenkreuzarbeit" (Sport). | |||
1934 | Verbot der Jugendarbeit des CVJM durch das Hitler-Regime, die Arbeit geht teilweise trotzdem weiter. | |||
1945 | Neubeginn der CVJM-Arbeit. | |||
1976 | Den Vereinen wird empfohlen, ihren Namen in "Christlicher Verein Junger Menschen" zu ändern. Auf der Ebene des CVJM-Gesamtverbandes wird eine Zusatzerklärung zur "Pariser Basis" beschlossen. | |||
1976 | Eine norwegische Ten Sing-Gruppe gastiert erstmals im CVJM-Westbund und bringt damit diese Form von Teenagerarbeit nach Deutschland. | |||
1979 | Umbenennung des Christlichen Vereins Junger Männer in Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM). | |||
Quellen: | • Hackler / Strunk / Sandersfeld: 100 Jahre CVJM Gosenbach. Vorstand des CVJM Gosenbach, Siegen: 1981. • CVJM Westbund: Geschichte des Westbundes, http://www.cvjm-westbund.de/history.htm. • CVJM Gesamtverband: Die Geschichte des CVJM in Deutschland. |